In drei Schritten zur Digitalisierungsstrategie

Um die Digitalisierung gezielt voranzutreiben, benötigen Unternehmen ihre individuelle Digitalisierungsstrategie. Sie bildet das Fundament und zeigt Unternehmen, mit welchen Geschäftsmodellen sie in Zukunft erfolgreich sein können.

Von der Industrie über die Logistik bis zur Energiewirtschaft: Der digitale Wandel erfasst sämtliche Branchen und stellt auf Basis der neuen Technologien nicht nur das eigene Unternehmen selbst vor neue Herausforderungen. Die Studie „Digitalisieren Sie schon?“, die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk mit Unterstützung von Lufthansa Industry Solutions erstellt hat, unterscheidet beim digitalen Reifegrad der Unternehmen zwischen dem „Digital Beginner“, der noch ganz am Anfang des Digitalisierungsprozesses steht und der höchsten Reifestufe, dem „Digital Leader“.

Auf dem Weg vom Anfänger zum digitalen Vorreiter gilt es zunächst, die wichtigsten Handlungsfelder für das eigene Unternehmen im Zuge der digitalen Transformation herauszuarbeiten. Auf dieser Basis entwickeln Organisationen zunächst das Fundament – ihre eigene Digitalisierungsstrategie. Für den Strategieprozess hat Lufthansa Industry Solutions ein eigenes Vorgehensmodell konzipiert, das die drei zentralen Säulen des Digitalisierungsprozesses Innovation, Prozesse und Technologien berücksichtigt.

1. Strategische Analyse und Zielsetzung

Im ersten Schritt erarbeiten Führungsebene und mittleres Management eine digitale Vision und Agenda. Dazu gehört unter anderem die Betrachtung neuer Technologien und digitaler Entwicklungsmuster, um ihr Potenzial für das eigene Unternehmen auszuloten. Digitale Entwicklungsmuster zeigen auf, wie sich Geschäftsmodelle mithilfe der Digitalisierung weiterentwickeln lassen. Diese reichen vom Einsatz digitaler Daten zur Erstellung von Echtzeit-Prognosen bis hin zur Erschließung völlig neuer Geschäftsfelder.

Zu diesem Arbeitsschritt zählt auch eine Unternehmensanalyse unter Berücksichtigung der Branche und des Wettbewerbs. Anschließend entwickeln Unternehmen ein Zielbild des digitalen Geschäftsmodells und priorisieren die digitalen Themenfelder auf Basis der eigenen Geschäfts- und IT-Strategie. Ein wesentlicher Bestandteil hierbei ist hier die Ermittlung des digitalen Reifegrads.

Der digitale Reifegrad

Der digitale Reifegrad zeigt Unternehmen an, wie gut sie das Thema Digitalisierung beherrschen und in welchen Kategorien sie – gemessen am derzeitigen Stand der Technik – gegebenenfalls noch Nachholbedarf haben. Lufthansa Industry Solutions bringt dazu Vertreter aus den Fachbereichen und der IT an einen Tisch. Ihnen werden einzelne Faktoren vorgegeben, deren digitalen Reifegrad sie dann einschätzen sollen. Diese Faktoren stammen alle aus den Bereichen IT-Architektur, Automation und Prozessoptimierung und decken das gesamte Unternehmen inklusive der Beziehungen zu Kunden und Lieferanten ab.

Die Bewertung erfolgt in fünf Kategorien und reicht von „Non-Digital“ bis hin zu „Digital Leader“. Ist der digitale Reifegrad bestimmt, legen Unternehmen davon ausgehend ihre Ziele fest. Die Möglichkeiten und Ziele sollten dabei in erster Linie zum zukünftigen Geschäftsmodell des Unternehmens passen. Oberstes Ziel ist demnach nicht, in jedem Bereich zum „Digital Leader“ zu werden.

2. Operationalisierung der Digitalisierungsstrategie

Haben Unternehmen ihre digitale Vision und Agenda entwickelt und den digitalen Reifegrad analysiert, werden im nächsten Schritt mögliche benötigte Kompetenzen identifiziert und ausgehend davon Innovationen zum Beispiel in Form von neuen Services bestimmt. Dazu werden die Fachbereiche und die IT mit dem mittleren Management zusammengebracht, um die Bedürfnisse aus allen Unternehmensbereichen einzubeziehen.

3. Umsetzung der Digitalisierungsstrategie

Im dritten Schritt gilt es, die erarbeitete Strategie umzusetzen. Das Unternehmen baut seine eigene digitale Roadmap sowie ein Portfolio auf und nimmt Priorisierungen vor. In diesem Prozessabschnitt erfolgt auch ein Austausch mit der obersten Führungsebene, um die konkreten digitalen Projekte mit der Entwicklung des Gesamtunternehmens abzustimmen. Ist dieser Schritt geschafft, befinden sich die Unternehmen bereits mitten in der digitalen Transformation.