Bessere Frachtraum-Auslastung, Kostenreduzierung und weniger CO2-Ausstoß: Die Blockchain-basierte Frachtbörse Future Transport Hamburg (FTH) verbindet Wirtschaftlichkeit mit Umweltschutz. Jetzt startet Lufthansa Industry Solutions in Kollaboration mit dem Hamburger Informatik Technologie-Center (HITeC) eine umfangreiche Durchführbarkeitsstudie, die von der Investitions- und Förderbank Hamburg teilfinanziert wird.
Hamburg/Norderstedt, 14. Oktober 2020 – Lastkraftwagen sind die am stärksten genutzten Verkehrsmittel im Güterverkehr in Deutschland. Der Anteil von Lkw an der insgesamt erbrachten Transportleistung im Güterverkehr beläuft sich laut Allianz pro Schiene 2019 auf 72 Prozent. Doch jeder dritte Lkw fährt rechnerisch leer. Für die Umwelt und die Verkehrsinfrastruktur stellen solche Leerfahrten eine unnötige wirtschaftliche Belastung dar. Eine optimale Auslastung der Lkw-Fracht senkt die die Transportkilometer und die Umweltbelastung, mindert die Personalkosten und steigert die Wettbewerbsfähigkeit.
Über zentrale Frachtbörsen versucht man bereits dieses Problem anzugehen. Durch eine optimale Abstimmung zwischen Frachtangeboten und -bedarfen soll die Auslastung der Lkw erhöht werden. Oft überzeugen die Plattformen die Nutzer jedoch nicht. Es fallen hohe Gebühren an, zusätzliche Software-Installationen sind notwendig und es gelten regionale Beschränkungen.
Future Transport Hamburg (FTH) nimmt sich dieser Schwachstellen an und wird die erste Blockchain-basierte – also dezentrale und plattformlose – Frachtbörse sein, die die Eigenschaften Kostenfreiheit, Unabhängigkeit und das Angebot von Zusatz-Applikationen vereint. Durch die Blockchain-Technologie wird ein kryptographischer Nachweis von allen Transaktionen ermöglicht, der das Vertrauen in eine dritte Instanz – bei Frachtbörsen üblicherweise der Betreiber – ersetzt. Durch eine sichere Protokollierung der Daten sowie die Transparenz der Inhalte sind Ausfallsicherheit, Fälschungssicherheit und Nachverfolgbarkeit der Daten garantiert. Außerdem können verschiedene Lösungen aus dem Bereich der Logistik mit in das Projekt integriert werden.
Im Rahmen der Durchführbarkeitsstudie, die von der Investitions- und Förderbank Hamburgs gefördert wird, prüfen jetzt LHIND und HITeC, wie sich die Blockchain-basierte Frachtbörse technisch und wirtschaftlich umsetzen lässt. Ein signifikanter Teil davon wird auch die ökologische Bewertung einer solchen Lösung sein. Hierzu werden die benötigte Energie und die damit verbundenen CO2-Emissionen für die Frachtbörse mit den potenziellen CO2-Einsparungen durch eine erhöhte Auslastung der Lkw verrechnet. Die Studie hat eine Laufzeit bis Ende Juli 2021.
Lufthansa Industry Solutions ist ein Dienstleistungsunternehmen für IT-Beratung und Systemintegration. Die Lufthansa-Tochter unterstützt ihre Kunden bei der digitalen Transformation ihrer Unternehmen. Die Kundenbasis umfasst sowohl Gesellschaften innerhalb des Lufthansa Konzerns als auch mehr als 200 Unternehmen in unterschiedlichen Branchen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Norderstedt beschäftigt über 2.100 Mitarbeiter an mehreren Niederlassungen in Deutschland, Albanien, der Schweiz und den USA.