Wenn ab Januar das neue Lieferkettengesetz in Kraft tritt, werden Unternehmen in Bezug auf Menschenrechte und Umweltschutz stärker in die Pflicht genommen. Das ist eine Herausforderung – bietet aber gleichzeitig die Chance, sich als attraktiver und wirtschaftlich zukunftsfester Arbeitgeber zu positionieren. Das zeigt eine Umfrage des IT-Dienstleisters und Beratungsunternehmens Lufthansa Industry Solutions unter 1075 Arbeitnehmer:innen.
Norderstedt, 20. Oktober 2022 – In vielen deutschen Unternehmen fehlen gut ausgebildete Arbeitskräfte. Expert:innen schätzen die Zahl der offenen Stellen auf rund 500.000. „Der Wettbewerb um die besten Talente hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschärft“, sagt Joachim Wolf, Business Director Industry bei Lufthansa Industry Solutions. „Immer häufiger hinterfragen Mitarbeitende, unter welchen Bedingungen Produkte und Dienstleistungen entstehen.“ So legt die klare Mehrheit der Befragten Wert auf einen nachhaltigen Arbeitsplatz: 71 Prozent würden sich bei Verstößen gegen Menschenrechte oder Umweltstandards kurz- bis mittelfristig einen neuen Arbeitgeber suchen, 61 Prozent ist ein Arbeitgeber, der sich konsequent an soziale und ökologische Standards hält, sogar wichtiger als ein möglichst hohes Gehalt zu erzielen.
Das Einhalten nachhaltiger Standards ist auch wirtschaftlich sinnvoll
„Nachhaltiges Wirtschaften ist sowohl für Berufseinsteiger:innen als auch für Berufserfahrene ein wichtiges Merkmal für die Attraktivität eines Arbeitgebers“, bilanziert Wolf. „Dabei geht es aber nicht nur um ein gutes Gewissen, sondern auch um die ökonomischen Perspektiven des Arbeitgebers.“ So gaben neun von zehn Befragten in der Studie an, dass das Einhalten nachhaltiger Standards mittel- bis langfristig auch wirtschaftlich sinnvoll ist.
„Das neue Lieferkettengesetz bietet Unternehmen also die Chance, nicht nur ihr Lieferantenmanagement zu modernisieren, sondern gleichzeitig auch Talente auf sich aufmerksam zu machen“, so Thomas Nock, Business Director Logistics bei Lufthansa Industry Solutions. Doch die Zeit läuft. Ab Januar 2023 verpflichtet das deutsche Lieferkettengesetz Firmen mit mehr als 3000 Mitarbeitenden, Menschenrechte und Umweltschutz entlang internationaler Lieferketten zu respektieren und ihre Aktivitäten zu dokumentieren. „Ein Jahr später sind dazu auch Firmen ab 1000 Mitarbeitenden verpflichtet“, sagt Nock. „Zudem unterstützt die Bundesregierung das geplante europäische Lieferkettengesetz mit dann bald noch weitergehenden Vorschriften.“
Whitepaper als Leitfaden: Vom Lieferkettengesetz zum Lieferantenmanagement
Unternehmen sollten deshalb die Beschäftigung mit der Thematik nicht länger hinauszögern. Um den Sorgfaltspflichten nachzukommen, müssen sie rechtzeitig ein angemessenes Risikomanagement einführen, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren und Abhilfe oder präventive Maßnahmen einzuleiten. Wie Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben pünktlich erfüllen und sich bietende Möglichkeiten in Bezug auf ihr Lieferantenmanagement ergreifen können, beschreibt das Whitepaper „Transparenz, Sicherheit, Effizienz – Vom Lieferkettengesetz zum Lieferantenmanagement“. Das Whitepaper wird kostenlos zum Download angeboten.