Roundtable auf den Hamburger IT Strategietagen

„Die Lernkurve lässt sich nicht überspringen“

Norderstedt, 27. Februar 2019 – Die Methoden der Künstlichen Intelligenz und des Maschinellen Lernens finden im Zuge der digitalen Transformation immer mehr den Weg in die Unternehmen. KI-Systeme sind heute in der Lage, komplexe Aufgaben zu übernehmen, deren Bearbeitung noch vor wenigen Jahren ausschließlich Menschen vorbehalten war. Dennoch stößt KI auch immer wieder an Grenzen. Denn sie ist nur so gut wie es ihre Trainingsdaten vorher waren. Welche Chancen und Risiken birgt die Künstliche Intelligenz wirklich und wie können Unternehmen den größten Nutzen daraus ziehen?

„Es gibt genug, was uns heute schon nach vorne bringen kann“, so ein Fazit des Roundtables „Artificial Intelligence – von der Verheißung zur Praxis“ auf den Hamburger IT-Strategietagen. „Wir müssen jetzt anfangen zu experimentieren. Die Lernkurve läßt sich nicht überspringen.“

Die Fehler der KI werden immer weniger werden und der Nutzen steigen, waren sich die Teilnehmer einig. Damit einher gehe aber auch eine zunehmende Intransparenz, weil der Mensch den KI-Systemen irgendwann nicht mehr folgen könne. Wie eine KI Entscheidungen trifft, bleibt ein mathematisch ungelöstes Problem. „Wir werden lernen müssen, der Künstlichen Intelligenz zu vertrauen.“

Ob andere Staaten weiter sind als Deutschland, war eine weitere, lebhalft diskutierte Frage. Hier zeichneten die Teilnehmer ein etwas düsteres Bild: Deutschland habe sehr gute Forscher und Entwickler, die Investitionen können aber nicht mit anderen Ländern mithalten. So würde beispielsweise Kanada seit 2017 in Künstliche Intelligenz investieren. Der Bund stellt über fünf Jahre 125 Millionen kanadische Dollar, hinzu kommen weitere 250 Millionen Dollar von den Provinzen und anderen öffentlichen Trägern. Die Bundesregierung in Deutschland hat dagegen gerade mal 142 Millionen Euro im Haushalt 2019 für die Förderung der Künstlichen Intelligenz eingeplant.

Aber auch die Unternehmen in Deutschland scheuen sich, aufgrund der Risiken massiv in die KI zu investieren und auch mal die Gefahr einzugehen, Geld zu verbrennen. „Es geht darum, dass die Unternehmen nicht nur mit ein paar Tagen und wenigen Mitarbeitern an die neue Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz geht“, resümiert Roundtable-Gastgeber Heiko Packwitz von der Lufthansa Industry Solutions. „Wichtig ist jetzt, Ressourcen, Kapazitäten und Investment bereitzustellen und anzufangen, an konkreten Business Cases zu arbeiten.“

Über Lufthansa Industry Solutions

Lufthansa Industry Solutions ist ein Dienstleistungsunternehmen für IT-Beratung und Systemintegration. Die Lufthansa-Tochter unterstützt ihre Kunden bei der digitalen Transformation ihrer Unternehmen. Die Kundenbasis umfasst sowohl Gesellschaften innerhalb des Lufthansa Konzerns als auch mehr als 200 Unternehmen in unterschiedlichen Branchen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Norderstedt beschäftigt über 1.500 Mitarbeiter an mehreren Niederlassungen in Deutschland, der Schweiz und den USA.