„Ich habe immer die neuesten IT-Trends im Blick“ – Cloud Architect Candide Orou-Yorouba im Gespräch

Der Datenverarbeitung ihre Komplexität nehmen: Als Cloud Architect begleitet Candide Orou-Yorouba Kunden bei der Einführung neuer Technologien und unterstützt seine Kollegen beim Aufbau von IT-Architekturen. Dabei hat er die neuesten Trends der Branche immer im Blick.

Was sind Ihre Aufgaben als Cloud Architect bei Lufthansa Industry Solutions?

Die Business Unit, in der ich seit Januar 2018 am Standort Raunheim nahe Frankfurt am Main beschäftigt bin, heißt Technology Consulting & Quality Assurance. Wir arbeiten mit allen anderen Business Units von Lufthansa Industry Solutions wie beispielsweise Industry & Automotive oder Mobility & Transport zusammen. Dabei unterstützen wir die Kollegen bei der Erstellung von IT-Architekturen. Entweder indem wir diese selbst entwickeln oder indem wir die Kollegen bei ihrer Arbeit beraten. Außerdem berate ich die Kunden und begleite sie bei der Einführung neuer Technologien. Die IT-Branche erlebt einen stetigen Wandel. Als Cloud Architect ist es deshalb für mich wichtig, einen Überblick über die neuen Trends zu behalten und zu wissen, was möglich ist und was nicht. 

Was heißt das genau?

Bei meiner Tätigkeit geht es oftmals darum, für Kunden analytische Plattformen zur Datenverarbeitung in der Cloud zu konzipieren und zu implementieren. Auf solchen analytischen Plattformen kann man Big-Data- und Data-Science-Prozesse ausführen. Je nach Use Case des Kunden nutzen wir dafür Real-Time Data Processing oder Batch Processing. Beim Real-Time Data Processing werden die Daten unmittelbar verarbeitet, wenn sie an die Plattform gesendet werden, damit sie dem Kunden direkt zur Verfügung stehen. Ein Beispiel: Der Kunde möchte sofort benachrichtigt werden, wenn die Temperatur seiner Sensoren in der Produktionshalle einen Schwellenwert übersteigt. Beim Batch Processing hingegen werden die Daten über einen bestimmten Zeitraum, beispielsweise einen Tag lang, gesammelt und dann erst verarbeitet und dem Kunden bereitgestellt. Diese Methode eignet sich somit für die Verarbeitung von zeitunkritischen Daten.

Womit beschäftigen Sie sich in Ihren Projekten? Können Sie ein Beispiel nennen?

In meinem aktuellen Projekt geht es darum, die Big-Data-Plattform eines Kunden vom lokalen Rechenzentrum in die Microsoft Azure Cloud zu migrieren. Die Migration wird aber nicht eins zu eins durchgeführt, da dies meist zu teuer ist. Allgemein bietet die Cloud Vorteile wie etwa die Skalierung nach Ressourcenbedarf, Flexibilität und natürlich Kosteneinsparung. Skalierung nach Ressourcenbedarf bedeutet, dass nur so viel Rechenleistung, Speicherplatz oder Netzwerkkapazitäten in der Cloud abgerufen werden, wie vom Unternehmen gerade benötigt wird. Dadurch, dass dieses selbst bestimmen kann, wann die virtuelle Maschine läuft, und nur für diese Zeit zahlt, kann es Kosten sparen. Um diese Vorteile nutzen zu können, müssen sowohl die Applikationen als auch die IT-Infrastruktur dementsprechend aufgebaut werden. In dem Projekt geht es also nicht darum, das aktuelle IT-System eins zu eins zu migrieren, sondern bei der Migration Cloud-Technologien wie Platform as a Service (PaaS), beispielsweise Azure SQL Database oder Azure Data Lake Store, einzusetzen. Für diese Dienste wird je nach Verbrauch und nach Ressourceneinsatz bezahlt.

Die Kunst bei diesem Beruf ist es, ein Gespür dafür zu haben, was die Bedürfnisse der Kunden sind.

Candide Orou-Yorouba, Cloud Architect

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?

Ich bin gelernter Informatiker und habe meinen Master in Deutschland sowie an einer Partneruniversität in den USA absolviert. Nach meinem Studium bin ich bei einem Beratungsunternehmen eingestiegen, das ein Microsoft Partner in Deutschland ist. Dort war ich mehrere Jahre als Data-Warehouse-Berater beschäftigt und habe mit Microsoft-Technologien gearbeitet. Beispielsweise mit SQL Server Integration Services (SSIS), einer Plattform zum Erstellen von Datenintegrations- und Datentransformationslösungen, oder mit SQL Server Reporting Services (SSRS), einem serverbasierten Berichtgenerierungssystem. Während dieser Zeit habe ich viele Unternehmen aus verschiedenen Branchen beraten. Darunter waren kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch große DAX-Konzerne. Es hat mir viel Spaß gemacht, in interessanten Projekten tätig zu sein und dabei immer wieder neue Kontakte zu knüpfen. An Lufthansa Industry Solutions hat mich gereizt, über den Tellerrand gucken zu können und nicht nur Microsoft-Technologien einzusetzen, sondern auch andere.

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Welche Eigenschaften muss man für den Beruf als Cloud Architect mitbringen?

Wichtig ist auf jeden Fall die Lust, neue Technologien kennenzulernen. In der IT-Welt muss man mit ständigen Veränderungen und Neuerungen umgehen können. Allerdings steht auch der Kundenkontakt im Fokus meiner Tätigkeit. Ich habe viel mit den Kunden direkt zu tun, wenn ich bei diesen vor Ort eine Technologie oder einen Cloud-Dienst einführe. Es ist wichtig, zu verstehen, dass die Mitarbeiter der Kunden oftmals zurückhaltend auf Neuerungen reagieren. Deshalb bringe ich ihnen die Technologien Schritt für Schritt bei und zeige ihnen, wie sie damit besser und effizienter arbeiten können. Das findet meist zu Beginn des Projekts statt, manchmal aber auch parallel zu diesem. Außerdem wollen viele Kunden zunächst Rat, was sie eigentlich benötigen. Das Identifizieren der Anforderungen geschieht in der Regel in einem Workshop. Es werden auch Proof of Concepts (PoC) mit dem Kunden und für den Kunden organisiert. Dies sind kleine Software-Prototypen, um die Durchführbarkeit und die Machbarkeit des Projekts zu beweisen. Für jeden Kunden gibt es die passende IT-Lösung. Um diese zu finden, setzen wir unsere Erfahrung und unser Wissen ein. Außerdem ist eine gute Menschenkenntnis besonders wichtig: Die Kunst bei diesem Beruf ist es, ein Gespür dafür zu haben, was die Bedürfnisse der Kunden sind. 

Zur Person

Candide Orou-Yorouba absolvierte ein Bachelor- und ein Masterstudium in Informatik und war im Anschluss mehrere Jahre bei einem IT-Beratungsunternehmen tätig. Seit Januar 2018 arbeitet er als Cloud Architect bei Lufthansa Industry Solutions in der Business Unit Technology Consulting & Quality Assurance.